um das mit der prokastinationsmalerei und den bildern aus dem pornoladen nochmal zu präzisieren:
ich war nie gut darin, dinge umzusetzen, die ich mir vorgenommen hab. zuhause in der abstellkammer hab ich einen umzugskarton voller notizbücher und sogut wie keine darin notierte idee realisiert. nichtmal die notizbücher sind konsequent geführt – die hälfte davon nur ein viertel voll. manchmal schreib ich an einem abend 10 seiten, dann wieder jahrzehntlang kein wort.
die meisten texte wurden ausserdem in einer schrift verfasst die ich selbst heute kaum mehr entziffern kann:
naja, hauptsache es sieht nach was aus.
sachen, die ich realisieren wollte, brauchte ich nie zu notieren. wozu auch? merkhilfen braucht man für dinge, die man potentiell vergessen könnte, vielleicht auch weil sie einfach nicht so gut sind.
so lief das zumindest bei den knetsachen.
bei der malerei funktioniert es komischerweise anders. hier mache ich mir ebenfalls notizen und verwirkliche weiterhin ausschliesslich das, was ich mir nicht aufgeschrieben hab, nur sind hier die eingelagerten ideen leider meistens die besseren.
dafür arbeite ich aber wie eine irre, um mich endlich den aufgeschriebenen ideen widmen zu können – so richtig vorwärts komme ich dabei aber nicht, weil sich mir ständig weitere neue bildmotive in den weg stellen.
so auch im pornoladen gegenüber, wo ich die tage 50 fotos von nackten frauen in bescheuerten posen kaufte. weil mir nicht einfällt, was man sonst mit denen machen könnte, male ich die eben auch nochmal schnell.
wäre die kunst ein haus, wo ich hinein wollte, ich würde wahrscheinlich ein loch graben und die kellerwand sprengen – das allerdings würde schon in einer stunde erledigt sein.