kürzlich hat mich jemand gefragt wieso ich im bezug auf meine malerei eigentlich immer so kleinlaut sei. ich erklärte, dass mein malerinnen-ego wohl einfach nicht so gut entwickelt sei. im schatten meines bildhauerinnen-egos habe es im laufe der jahre wohl nicht so viel sonne geniessen dürfen und das muss es jetzt eben nachholen.
später fiel mir ein, dass derselbe, der das gefragt hatte, sonst immer beklagt, wie unfassbar schade es sei, dass ich nicht mehr kneten würde, mit meiner malerei könne er nicht so viel anfangen.
dazu fällt mir die anekdote ein, wie ich vor ein paar jahren mal bei meiner ausstellung „hab ich was verpasst?“ erstmals öffentlich malerei zeigte. ausserdem zeigte ich dort eine installation und mehrere plastiken, alles, wie üblich, aus knete.
bei meinen knetsachen kann mir niemand was erzählen, ich weiss, dass sie gut sind. wer anderer meinung ist hat entweder keine ahnung oder ist bescheuert. bei meiner malerei aber bin ich mir manchmal nichtmal sicher, ob es sich überhaupt um kunst handelt.
am eröffnungsabend kam jedenfalls ein maler auf mich zu und konstatierte:
„deine plastiken – wie immer super! aber das mit dem malen solltest du lassen.“
leider verhält es sich genau umgekehrt. die skulpuren sind ein selbstgänger geworden und selbstgänger interessieren mich als künstlerin nicht. ich habe diesen beruf nicht gewählt, um mich zu langweilen, dafür ist die bezahlung eindeutig zu schlecht.